0.631.112 |
Liechtensteinisches Landesgesetzblatt |
Jahrgang 1996
|
Nr. 40
|
ausgegeben am 28. März 1996
|
Kundmachung
vom 19. Februar 1996
der Entscheidung des Fürstlich Liechtensteinischen Staatsgerichtshofes vom 30. Oktober 1995 (StGH 1993/4) betreffend die Nichtanwendung und Aufhebung von Rechtsvorschriften
Gemäss Art. 43 Abs. 2 des Gesetzes vom 5. November 1925 über den Staatsgerichtshof, LGBl. 1925 Nr. 8, in der Fassung des Gesetzes vom 28. Mai 1979, LGBl. 1979 Nr. 34, macht die Regierung die Entscheidung des Fürstlich Liechtensteinischen Staatsgerichtshofes vom 30. Oktober 1995, StGH 1993/4, betreffend die Nichtanwendung und Aufhebung folgender Rechtsvorschriften kund:
1. In der Bekanntmachung vom 28. August 1979, LGBl. 1979 Nr. 47, betreffend die Neuausgabe der Anlage I zum Vertrag vom 29. März 1923 zwischen der Schweiz und Liechtenstein über den Anschluss des Fürstentums Liechtenstein an das schweizerische Zollgebiet, LGBl. 1923 Nr. 24:
Anlage I, bereinigt auf den 31. Dezember 1977, von der Regierung genehmigt am 20. März 1979, vom Landtag zur Kenntnis genommen am 5. Juli 1979, sind mangels verfassungsmässiger Kundmachung nicht anzuwenden:
a) Die Position SR. Nr. 817.0, Erlass:
BG vom 8. Dezember 1905 betreffend den Verkehr mit Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen (BS 4 459); Änderungen : BG vom 23. Dezember 1953 (AS 1954 559), BG vom 5. Mai 1977 (AS 1977 2249);
b) Die Position SR. Nr. 817.02, Erlass:
V vom 26. Mai 1936 über Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände (Lebensmittelverordnung) (BS 4 469 und AS 1975 653), in der Fassung der verzeichneten Änderungen;
c) Die Postionen SR. Nr. 817.021 bis einschliesslich SR. Nr. 817.951, Erlasse zum Lebensmittelrecht.
Die Nichtanwendung dieser Vorschriften wird sechs Monate nach dieser Kundmachung rechtskräftig.
2. Im Einführungsgesetz vom 13. Mai 1924 zum Zollvertrag mit der Schweiz (EGZV), LGBl. 1924 Nr. 11, wird in Art. 2 der Abs. 2 des Wortlautes: "Später anwendbare Erlasse und Verträge treten in Liechtenstein, soweit sie dort anwendbar sind, zu gleicher Zeit wie in der Schweiz ohne weiteres in Kraft." als verfassungswidrig aufgehoben.
Diese Aufhebung wird mit dieser Kundmachung rechtskräftig.
3. In Art. 28 des Gesetzes vom 5. November 1925 über den Staatsgerichtshof, LGBl. 1925 Nr. 8, werden in Abs. 1 die Worte: "..., wohl aber die Verfassungs- und Gesetzmässigkeit von Verordnungen bei Anlass ihrer Anwendung ..." als verfassungswidrig aufgehoben.
Diese Aufhebung wird mit dieser Kundmachung rechtskräftig.
Fürstliche Regierung:
gez. Dr. Mario Frick
Fürstlicher Regierungschef